10 Jahre im Verbund der Universitätsmedizin Essen

Am 1. Juli 2013 erwarb das Universitätsklinikum Essen sämtliche Gesellschaftsanteile am St. Josef Krankenhaus Werden. Längst hat die Klinik im Essener Süden ihren Platz in der Universitätsmedizin Essen (UME) gefunden – und ein Jahrzehnt voller Veränderungen und Herausforderungen erfolgreich gemeistert.

„Das ist ein echtes Schmuckkästchen“, sagte Thorsten Kaatze bei der ersten Besichtigung des St. Josef Krankenhaus Werden vor etwas mehr als 10 Jahren. Und der Ökonom, zu diesem Zeitpunkt Geschäftsführer der zum Universitätsklinikum Essen gehörenden Ruhrlandklinik, war sich sicher: In einem starken Verbund werde die sehr gut ausgestattete, aber damals in finanzielle Schieflage geratene Klinik zu alter Stärke zurückfinden. Seine Vision als neuer Geschäftsführer dann auch in Werden: Das medizinische Profil schärfen, die Integration in den Konzern mit neuen Synergien vorantreiben und damit die medizinische Versorgung für den Essener Süden sicherstellen und stärken. Seit 2015 ist Thorsten Kaatze Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikum Essen, die Leitung der Geschicke in Werden übergab er seitdem an die Geschäftsführerin Dr. Cornelia Sack, bleib aber als 2. Geschäftsführer dem Haus erhalten. Beide betonen einstimmig: „Wir haben ein herausragendes Team an unserer Seite, auf das wir unglaublich stolz sind. Derart viele Veränderungen und Herausforderungen kann man nur gemeinsam mit einer so tollen Mannschaft stemmen.“

Das betrifft auf der einen Seite viele Modernisierungen, Umzüge und technische Neuausstattungen im laufenden Betrieb, so etwa die der Endoskopie oder die des Zentrums für Klinische Radiologie. Gleichzeit wurde das medizinische Profil geschärft – so ist im Jahr 2018 die  Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie vom benachbarten Evangelischen Krankenhaus  zur Universitätsmedizin an den Standort Werden zurückgekehrt. Und die Notaufnahme, die zuvor nur Patienten mit Unfallverletzungen versorgte, versorgt seit 2018 als interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme (ZNA) auch die Non-Trauma Patienten des Essener Südens. „Die ZNA ist in das übergreifende Zentrum für Notfallmedizin am Universitätsklinikum integriert, unsere Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen sind in alle Strukturen am Westdeutschen Tumorzentrum eingebunden und der medizinische Austausch funktioniert, bis hin zur aktuellen Studienlage, in allen Bereichen und auf allen Ebenen,“ sagt Dr. Cornelia Sack. Sie betont, dass sich die Werdener Klinik auch vielen anderen Anforderungen nur in dem universitären Verbund stellen konnte und könne: Eng verzahnte Labore oder ein konzerneinheitliches OP- und Hygienemanagement sind da nur einige Beispiele – allem voran stehen selbstverständlich große Themen wie die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Das St. Josef Krankenhaus Werden lebt hier bereits vor, wie künftig die Anforderungen aus dem Krankenhausplan NRW umgesetzt werden können: Spezialversorgerleistungen der Orthopädie in hoher Qualität und Fallzahl, ZNA für die Erstversorgung der Basiserkrankungen, hochkomplexe Fälle werden am universitären Maximalversorger erbracht.

‚Smart Hospital’ und ‚Green Hospital‘

Die UME hat mit ihrem Schwerpunkt ‚Smart Hospital’  früh und eindeutig das Thema Digitalisierung auf die Agenda gerufen. „Wir stehen in Deutschland weiterhin am Anfang eines großen Umbruches, aber die Weichen im Konzern sind längst gestellt,“ sagt Thorsten Kaatze. Die digitale Patientenakte sei bereits seit mehreren Jahren auch in Werden eingeführt, viele Einzelprojekte seien aktuell in der Umsetzung und deren Vernetzung werde schließlich Dynamik und Tempo befeuern, so der Kaufmännische Direktor der UME. Er betont: „Im Alleingang könnte ein kleines Krankenhaus das im Sinne einer spitzenmedizinischen Patientenversorgung keinesfalls stemmen.“ Und genauso haben gesellschaftliche Krisen wie die Corona-Pandemie, eine drohende Energiemangellage im letzten Winter oder die Inflation gezeigt, dass keine Insellösung den vielen Herausforderung gerecht werden könnte. Thorsten Kaatze: „Über die spitzenmedizinische Patientenversorgung hinaus tragen wir natürlich auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Das versuchen wir aktuell und zukünftig, beispielsweise mit dem Umbau hin zu einem nachhaltigen Krankenhausbetrieb. Für all diese Themen braucht es einen starken Verbund – und ein leistungsstarkes Team. Beides haben wir hier in Werden – und im Verbund der Universitätsmedizin Essen."