Auch nach der OP unter strenger Beobachtung
Eine Narkose betrachten wir erst dann als beendet, wenn die Wirkung der verabreichten Medikamente weitgehend abgeklungen und der Patient nicht mehr gefährdet ist. Deshalb beobachten wir unsere Patienten – ähnlich wie auf der Intensivstation – sowohl apparativ als auch personell nach dem Eingriff im Aufwachraum. Unangenehme Nebenwirkungen von Narkose und Operation, wie zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen oder Kreislaufstörungen, werden dadurch sofort erkannt und sogleich mit modernen Medikamenten behandelt.
Das postoperative Frieren und Zittern (Shivering) ist nicht nur unangenehm – für Patienten mit Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen stellt die Auskühlung eine Gesundheitsgefährdung dar. Unter Shivering kann zum Beispiel der Sauerstoffverbrauch des Herzens um bis zu 800 Prozent steigen. Um einer intraoperativen Auskühlung entgegenzuwirken, setzen wir, abhängig von der Art der OP, entweder auf Wärmematten oder Warmluftgebläse mit speziellen Decken. Zusätzlich können wir Infusionen über Infusionswärmer auf Körpertemperatur bringen. Die Wärmetherapie setzen wir auch im Aufwachraum fort. Selbstverständlich behandeln wir dort auch schon die ersten Wundschmerzen.
In den Tagen nach der Operation sucht der Anästhesist das Gespräch mit dem Patienten, um ihn über seine Eindrücke und Empfindungen zu befragen. Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und Kältezittern – alle Umstände, die den Patienten missfallen oder gar beängstigt haben – sind von großem Interesse für uns. Nur auf der Grundlage dieser Rückmeldung können wir unsere Arbeit und die Versorgung unserer Patienten weiter verbessern.