Osteonekrosen

Unter einer Osteonekrose versteht man das Absterben eines definierten Knochenareals. Insbesondere gelenknahe Osteonekrosen sind eine schwerwiegende Erkrankung, die ohne rechtzeitige Behandlung mittel- und langfristig zu einer Zerstörung des betroffenen Gelenkes führen. Häufig sind der Hüftkopf oder das Kniegelenk betroffen, aber auch die Knochen von Fuß und Hand. Der Erhalt der Gelenke ist – besonders in Hinblick auf das meist relativ junge Alter der Patienten – unbedingt wünschenswert, da die Standzeit von Kunstgelenken (Endoprothesen) trotz guter Funktion nach wie vor begrenzt ist. 

Zu den Ursachen der Osteonekrose gehören Frakturen (Knochenbrüche), die Einnahme von Steroiden (z. B. Kortison), chronischer Alkoholkonsum, Leukämien, im Rahmen von Transplantationen verabreichte Medikamente und Systemerkrankungen (Störungen der Blutgerinnung, Autoimmunerkrankungen etc.). In vielen Fällen bleibt der Auslöser der Osteonekrose unklar. 

Die Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügt über eine jahrelange und besondere Expertise in der Diagnostik und Behandlung von Osteonekrosen. Primäres Ziel ist, das bzw. die betroffenen Gelenk(e) möglichst lange zu erhalten und eine Regeneration des abgestorbenen Knochens herbeizuführen. Die frühzeitige Diagnosestellung ist für den Behandlungserfolg entscheidend. In enger Kooperation mit den Instituten für Radiologie der Universitätsmedizin Essen stehen uns modernste Diagnoseverfahren zur Verfügung (CT, MRT, PET u. a.). 

Je nach Stadium der Erkrankung und patienteneigenen Faktoren setzen wir bewährte wie innovative Behandlungskonzepte ein.

Zu den standardisierten Behandlungsformen zählen unter anderem:

  • Entlastungsbohrung (core decompression)
  • Transplantation von körpereigenem und körperfremden Knochen
  • autologe Knochen-Knorpel-Transplantation
  • verschiedene Umstellungsosteotomien
  • operative Stabilisierung des betroffenen Areals durch Implantate
  • Anwendung von Knochenersatzmaterialien (Biomaterialien) 
  • alle Formen des Gelenkersatzes auch unter Einsatz minimal-invasiver Techniken.

Zu den innovativen Therapiekonzepten zählen unter anderem:

  • Medikamente (z.B. Iloprost)
  • autologes Knochenmarkkonzentrat 
  • lokale Wachstumsfaktoren (bone morphogenic proteins, PRP u. a.)
  • auf einzelne Gelenkabschnitte limitierte Implantate (Teilgelenkersatz)
  • minimal-invasives Ausräumen des betroffenen Areals und Stabilisierung durch Biowerkstoffe (advanced core decompression)