Medizinisches Lexikon

Abdomen
Bauch, Bauchhöhle

Abdominalsonographie
Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes

Abusus
Missbräuchliche Anwendung von Suchtstoffen wie z.B. Medikamenten, Alkohol, mit der Gefahr der Gewöhnung und Abhängigkeit

Adipositas
Fettsucht = Vermehrung des Körperfetts, über das Normalmaß hinausgehend

akut
Plötzlich auftretend, schnell und heftig verlaufend (Gegenteil: chronisch)

Anämie
Blutarmut. Verminderte Anzahl von roten Blutkörperchen, Blutfarbstoff oder Gesamtblutzellen

Anamnese
Vorgeschichte von Patienten. Die Eigenanamnese beruht auf Angaben des Patienten selbst, eine Fremdanamnese wird von einer anderen Person erhoben.

Angina pectoris
Brustschmerzen, die durch eine Durchblutungsstörung des arteriellen Herzmuskelgefäßsystems verursacht werden. Die Angina pectoris kann einem Herzinfarkt vorausgehen und wird als Warnsignal angesehen.

Angiographie
Röntgenologische Darstellung der Gefäße nach Injektion eines Röntgenkontrastmittels

Arterie
Schlagader. Arterien sind für die Durchblutung sämtlicher Organe und Zellen verantwortlich. Die Arterie verfügt über drei Wandschichten: Innenschicht (Intima), Mittelschicht (Media) und Außenschicht (Adventitia).

Arterielle Verschlusskrankheit
Bezeichnung für alle organischen Veränderungen der Arterien, die zur Einengung oder zum Verschluss des Gefäßes führen.

Arteriosklerose
Bezeichnung für Arterienverkalkung. Arteriosklerose ist die häufigste Veränderung der Arterien mit Verdickung, Verhärtung, Volumeneinengung und Elastizitätsverlust, die zu Durchblutungsstörungen führen.

Arthrose
Arthrosen sind sogenannte degenerative Erkrankungen und vorwiegend verschleiß- und abnutzungsbedingt. Meist beginnen sie zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Die Entstehung einer Arthrose entsteht direkt am Knorpel. Später werden die Gelenkinnenhaut, der Knochen und das umliegende Gewebe betroffen. Die Auslöser für eine Arthrose sind vielfältig: zum Beispiel jahrelange Fehl- und Überbelastung des Knorpels durch Fehlstellung der Gelenke (X- oder O-Bein), Übergewicht, schwache Gelenkbänder, Verletzungen und Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus, Gicht oder eine erbliche Veranlagung). Dabei kommt es zu einer vermehrten Abnutzung des Gelenkknorpels. Von einer Arthrose sind am häufigsten Knie (Gonarthrose), Fingergelenke, Hüften (Coxarthrose) und kleine Wirbelgelenke betroffen. Selten erkranken Schultergelenk, Ellenbogen, Hand- und Zehengelenke.

ASS
Acetylsalicylsäure ist ein Medikament zur Hemmung von Thrombusbildungen.

Autoimmunisierung
griech. autos = selbst. Immunisierung gegen körpereigene antigene Substanzen mit Bildung von Autoantikörpern.

Beta-Blocker
Betarezeptorenblocker verfügen über eine indirekte durchblutungsfördernde Wirkung, senken die Herzfrequenz, reduzieren das Risiko des plötzlichen Herztodes und verbessern die Lebenserwartung bei Patienten mit Herzmuskelschwäche.

Blutdruck
Der in den Arterien herrschende Druck. Er basiert auf der Pumpleistung der linken Herzkammer und ist von der Intaktheit der Herzklappen sowie den Widerständen vorwiegend in den Arteriolen und Kapillaren (peripherer Widerstand) abhängig. Der Blutdruck steigt mit zunehmenden Alter und wird stark von Umwelt, Psyche und Tätigkeit des Organismus beeinflusst. Schwankungen sind mit durch Atmung und Tagesrhythmus gegeben.

Bluthochdruck
Hypertonie = dauernde Erhöhung des Blutdrucks auf Werte von systolisch über 140 mmHg und diastolisch über 90 mmHg.

Blutplättchen
Thrombozyten haben eine Lebensdauer von ca. neun bis zehn Tagen. Zwei Drittel der Thrombozyten befinden sich im Blutgefäßsystem, ein Drittel wird in der Milz gespeichert und kann jederzeit in das Gefäßsystem abgegeben werden.

Blutzucker
Gehalt des Blutserums an Traubenzucker.

Broteinheiten (BE)
Eine BE entspricht einer Menge von 12 g Kohlenhydraten. Die Kohlenhydrate können in Form von Monosacchariden, Oligo- und Polysacchariden (Mehrfachzucker, Stärke) sowie Sorbit und Xylit vorliegen.

chronisch
Sich langsam entwickelnd und verlaufend, besteht in der Regel auf Dauer.

Defibrillator
Elektrisches Gerät zur Beseitigung des Herzkammerflimmerns mittels kurzdauernder Stromstöße.

degenerativ
Durch Abbau oder Umbau (Abnutzung) hervorgerufen.

Diabetes mellitus
Kohlenhydratstoffwechselstörung mit erhöhten Blutzuckerwerten. Diabetes Typ 1 wird verursacht durch ß-Zellzerstörung mit absolutem Insulinmangel. Diabetes Typ 2 wird durch eine gestörte Insulinsekretion und einer Insulinresistenz (herabgesetzte Insulinwirkung) hervorgerufen.

Diagnose
Auf der Basis von Krankheitserscheinungen (Symptomen) gewonnenes Urteil über die Krankheit eines Patienten.

Diagnostik
Untersuchungsmethodik zur Erkennung von Krankheiten.

Differentialdiagnose
Verschiedene mögliche Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen .

Duplexsonografie
Kombinierte Ultraschalluntersuchung des Körpers mit Darstellung von räumlichem Aufbau und Bewegung (z.B. Herz oder Blut) .

Echokardiographie
Ultraschalluntersuchung des Herzens und seiner Bewegung (Herzklappen, Blut).

EKG (Elektrokardiogramm)
Aufzeichung der elektrischen Herztätigkeit

Embolie
(griech. embole: Hineinbringen, Keil) Verschleppung von körpereigenen oder -fremden Substanzen, die sich nicht mit dem Blut vermischen, Verstopfung eines Gefäßes durch einen Embolus (losgelöster Blutpfropf).

Endokarditis
Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard), die zu Herzklappenfehlern führt. Häufig sind die Herzklappen, in selten Fällen die Herzwand betroffen.

Epikrise
Zusammenfassender, kritischer Bericht über einen Krankenhausaufenthalt.

EPU (elektrophysiologische Untersuchung)
Elektophysiologische Untersuchung zur Abklärung von Herzrhythmusstörungen.

Ergometer
Standfahrrad, gemeint ist aber die„Leistungsmessung“ im Sinne einer Überprüfung der Herz-Kreislaufarbeit durch einen steigenden Stufentest bis zur maximalen Erschöpfung.

Ergotherapie
Behandlung durch Arbeit, Training von krankheitsbedingt eingeschränkten Arbeitsabläufen.

Extremität
Gliedmaßen (Arme und Beine).

Farbdoppler-Echokardiographie
Ultraschalluntersuchung des Herzens, bei der zusätzlich die Bewegung des strömenden Blutes gemessen wird. Die Bewegung wird zudem akustisch wahrnehmbar gemacht und farbig angezeigt.

Fußreflexzonen
Bestimmte Zonen des Fußes, an denen innere Organe oder Körperteile reflektorisch beeinflusst werden können.

Fibromyalgie
Nichtentzündlich bedingtes Schmerzsyndrom mit chronischen Weichteilbeschwerden.

Gallenkoliken
Kolikartige Schmerzen auf Grund von Gallensteineinklemmung oder Gallensteinpassage im Gallengangsystem

Gastroskopie
Magenspiegelung. Mittels Einführung eines elektrischen Leuchtinstrumentes durch die Speiseröhre in den Magen wird das Mageninnere untersucht.

Gefäßverschluss
Verschluss eines Blutgefäßes bei arterieller Verschlusskrankheit, bei Embolie oder nach Thrombose.

Gelenkerkrankung, degenerative
Abbauvorgänge in Gelenken. Gelenkverschleiß

Gerinnungshemmung
Herabsetzen der Gerinnungsfähigkeit des Blutes durch Medikamente, die die Blutungszeit verlängern.

Gerinnungszeit
Sie bezeichnet die Zeit vom Beginn der Blutentnahme bis zum Eintreten der Gerinnung und beträgt ca. 180-660 Sekunden.

Hämatologische Untersuchung
Untersuchung auf dem Gebiet der Blutkrankheiten.

Harnsäure
Stoffwechselendprodukt beim Abbau von körpereigenen oder durch die Nahrung aufgenommenen Zellen. Harnsäure wird über die Niere ausgeschieden. Eine übermäßige Konzentration von Harnsäure im Blut führt zur Kristallbildung, die sich in oder an den Gelenken ablagern kann (Gicht, Nierensteine).

Heparin
Kurzwirksamer gerinnungshemmender Stoff, der in Mastzellen und Granulozyten vorkommt.

Herzinfarkt
Schwere Schädigung eines Herzmuskelbezirkes mit Untergang von Herzmuskelgewebe durch ausgeprägten lokalen Sauerstoffmangel. Ursache: Koronararterienverschluss.

Herzinsuffizienz
Herzschwäche, ungenügende Herzleistung, vor allem bei Klappenfehlern.

Herzkranzgefäße
Der Herzmuskel erhält sein Sauerstoff über das arterielle Koronargefäßsystem. Die linke Coronararterie bestehtaus dem linken Hauptstamm, dem linken vorderen Ast (Ramus interventrikularis anterior), der linken umgreifenden Arterie (Ramus circumflexus) diversen kleineren Ästen (septale, diagonale posterolaterale Gefäße) sowie dem rechten Coronarsystem (Arteria coronaria dextra) mit zahlreichen Posterolateralgefäßen.

Herzrhythmusstörungen
Krankheitsbedingt oder vegetativ ausgelöste Abweichung der Herzaktionen, meist hervorgerufen durch Erregungsbildungs- und Leitungsstörungen des Herzens.

i.v. (intravenös)
Intravenös (durch Einspritzung in eine Vene)

Indikation
(lat. indicare: anzeigen) Heilanzeige, zwingender Grund zur Anwendung eines bestimmten Heilverfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall

Infarkt
Lat. infarcie = hineinstopfen. Absterben von Gewebe und Organteilen, das durch den akuten Verschluss einer Arterie hervorgerufen wird.

Infusion
Einfließen von Flüssigkeiten in den Körper, meist in eine Vene zur Besserung des Wasser-, Eiweiß- oder Elektrolythaushaltes, evtl. unter Zusatz von Arzneimitteln.

Inhalation
Einatmung von Gasen, Dämpfen, zerstäubten Flüssigkeiten in die Atemwege.

Injektion
Einspritzung von Lösungen in den Körper zur Therapie oder Diagnose (intrakutan, subkutan, intramuskulär oder intravenös).

Insulin
Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, und den normalen Blutzuckergehalt garantiert.

irreversibel
Nicht umkehrbar, nicht rückgängig zu machen.

kardial
Das Herz betreffend, vom Herzen ausgehend, zum Herzen gehörig.

Kardiologie
Lehre vom Herzen und seinen Erkrankungen.

kardiopulmonal
Das Herz und die Lunge betreffend.

Kardioversion
Elektrische Therapie bei Rhythmusstörungen. Mit Hilfe eines Defibrillators soll der Herzrhythmus normalisiert werden.

Koloskopie
Untersuchung des Dickdarmes mit einem flexiblen Endoskop nach vorausgegangener Darmreinigung.

konservativ
(lat. conservare: erhalten, bewahren) Behandlung ohne Operation.

Koronarangiographie
Röntgendarstellung der Herzkranzarterien mit Kontrastmittelinjektion über Katheter und digitaler Bildverarbeitung.

Koronare Herzkrankheit
Ausgelöst durch eine Arterienverkalkung (Atherosklerose) kommt es zu Arterienverengungen mit den Folgen einer Koronararterieninsuffizienz. Aus dem Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot im Herzmuskel können zum Beispiel Thoraxschmerzen, Angina pectoris oder Herzinfarkt entstehen. Bei Verdacht sollte eine sofortige Klinikeinweisung veranlasst werden.

Lungenembolie
Abgelöste Gerinnsel aus Thromben der Unter-, Oberschenkel- oder Beckenvenen werden zur Lunge fortgeschwemmt und verursachen dort einen Verschluss der Lungenarterien.

Lymphdrainage
Massagetechnik zur Förderung des Abflusses des Lymphwasser aus dem Gewebe.

Myokarditis
Entzündung des Herzmuskels

Neurologie
Lehre von den Nerven und den Nervenkrankheiten.

neurologisch
Nerven und Nervenkrankheiten betreffend.

Ödem
Wasseransammlung im Gewebe

Orthopädie
Die Orthopädie befasst sich mit der Erkennung, Behandlung, Vorbeugung und Rehabilitation von angeborenen oder erworbenen Erkrankungen, Verletzungen, Formveränderungen oder Funktionsstörungen der Stütz- und Bewegungsorgane.

Osteoporose
Verminderung der Knochenbälkchen und des Kalkgehaltes im Knochen, die eine erhöhte Gefahr von Knochenbrüchen zur Folge hat.

periphere Nerven
Außerhalb von Gehirn und Rückenmark (= zentrales Nervensystem) liegende Nerven.

Prävention
Vorbeugung von Krankheiten

Prothese
Künstliches Körperteil

Puls
Durch den systolischen Blutauswurf des Herzens in den Kreislauf entstehende Druckwelle, normal sind 60 bis 80 Schläge pro Minute.

Punktion
Einstich einer Hohlnadel in Gefäße, Körperhohlräume, Hohlorgane zur Entnahme von Flüssigkeiten oder von Gewebe.

Quickwert
Thromboplastinzeit, Maß der Gerinnbarkeit des Blutes. Normbereich: zwischen 70 und 100 Prozent.

Rehabilitation
Wiederherstellung der Fähigkeit zur Teilnahme am Berufs- und Alltagsleben

Risikofaktoren
Faktoren, die das Risiko gegenüber bestimmte Krankheiten steigern, zum Beispiel: Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, erhöhte Blutfette, Bewegungsarmut, psychische Überlastung, übermäßiger Alkoholkonsum.

Röntgen
Durchstrahlen eines Körpers mit elektromagnetischen Wellen, durch das ein Schattenbild entsteht.

Sonographie
Untersuchung mit Ultraschall zur Darstellung von innerem Aufbau und Bewegung im Körper.

Spiroergometrie
Kombinierte Atem- und Herz-Kreislaufuntersuchung.

Spirometrie
Lungenuntersuchung durch Atemmessung.

Stoma
Künstliche Körperöffnung (z.B. künstlicher Darmausgang).

Syndrom
Für ein bestimmtes Krankheitsbild typische Gruppe von Krankheitszeichen.

Tachykardie
Steigerung der Herzfrequenz auf über 100 Schläge pro Minute.

Thrombose
Blutpfropfbildung in den Venen.

Tomographie
Röntgenuntersuchung mit gezielter Aufnahme einer bestimmten Schicht im Körper .

Ulcus
Geschwürerkrankung an Schleimhaut oder Hautoberfläche.

Ultraschall
Bildgebendes Verfahren mittels Ultraschallwellen zur Untersuchung von organischem Gewebe.

Varizen
Krampfadern

Vegetatives Nervensystem
Selbstständig arbeitendes, nicht vom Willen beeinflussbares Nervensystem, das zum Beispiel Verdauung und Stoffwechsel regelt

Vene
Blutgefäß, das das Blut vom Körper zum Herzen führt.

Verschlusskrankheit
Durch Gefäßverschluss entstehende Durchblutungsstörungen.